Elefanten und Porzellanläden passen schon sprichwörtlich nicht besonders gut zusammen. Wie verheerend ein solches Zusammentreffen aber ausfallen kann, werden die Spieler ein ums andere Mal bei diesem neuen Kartenspiel von Michael Schacht erleiden müssen.
Jeder Spieler startet mit zwei Porzellan-Karten der Werte 3 und 4. Zudem erhält jeder noch einen Geldschein, eine Schiebekarte sowie ein Blatt des Wertungsblockes, auf dem die 4 verschiedenen Wertungen aufgeführt sind.
Insgesamt gibt es 40 Porzellan-Karten in 3 Farben mit einem Wert zwischen 3 und 8 sowie 30 Elefantenkarten. Die beiden Stapel werden gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. In den Stapel der Porzellan-Karten wird anschließend noch nach jeweils 10 Karten eine Wertungskarte eingelegt. Schließlich werden die obersten 5 Karten beider Stapel aufgedeckt und offen nebeneinander in einer Reihe ausgelegt. Jetzt kann es losgehen!
Wer am Zug ist, besitzt zwei Möglichkeiten: Entweder er kauft für einen Geldschein eine der ausliegenden Porzellan-Karten, oder er nimmt sich eine der ausliegenden Elefantenkarten, was ihm einen Geldschein einbringt. Als Nachteil zerdeppert dieser Elefant jedoch mitunter einen großen Teil des eigenen Porzellans.
Eine Elefantenkarte zeigt entweder ein großes Elefantensymbol oder bis zu 4 kleine. Entscheidet man sich für eine Karte mit einem großen Elefanten, so muß der Spieler alle in seiner Auslage befindlichen Porzellan-Karten in der Farbe des abgebildeten Elefanten auf den Ablagestapel legen. Entscheidet er sich für eine Karte mit den kleinen Elefanten, so verliert er Porzellan-Karten in der Anzahl und der Farbe der abgebildeten Elefanten. Immer wenn in einer Reihe die fünfte Karte von einem Spieler genommen wurde, werden fünf neue Karten ausgelegt. Sobald die zehnte Porzellan-Karte gekauft wird, kommt es zur Wertung.

Insgesamt gibt es vier Wertungsmöglichkeiten: „Die niedrigste in jeder Farbe“; „Die höchste in jeder Farbe“; „Alle Porzellan-Karten einer Farbe“ und „Alle in der Auslage befindlichen Porzellan-Karten“. Jede Wertungsart kann pro Spieler lediglich einmal während des ganzen Spiels gewählt werden. Es erfolgen im Spiel also insgesamt 4 Wertungsrunden. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel. 
DER ELEFANT IM PORZELLANLADEN ist ein neckisches Ärgerspiel, das schnell erklärt ist und einen transparenten Spielablauf besitzt. Bei jedem Zug steht man vor dem gleichen Dilemma: Wie halte ich meine Verluste am geringsten und wie schaffe ich es, den Konkurrenten die schlimmen Elefantenkarten unterzujubeln. Durch die Regel, dass ein Spieler mit zwei Geldscheinen verpflichtet ist, eine Porzellan-Karte zu kaufen, kann man die Handlungsoptionen der Mitspieler gut abschätzen. Wer keinen Geldschein besitzt, muß eine Elefantenkarte nehmen, wer zwei Geldscheine besitzt, kauft in seinem nächsten Zug eine Porzellan-Karte, die Spieler mit einem Geldschein haben die Wahl. Da eine neue Auslage erst mit den Nehmen der letzten Karte ausgelegt wird, sieht man meist schon einige Runden zuvor das Verhängnis auf einen zukommen, denn die schlimmste Elefantenkarte bleibt meistens bis zum Schluß liegen und dann sollte man es vermeiden, zu diesem Zeitpunkt ohne Geldschein dazustehen. So ist man gelegentlich gezwungen kleine Opfer bringen, um einem wirklich großen Opfer zuvor zu kommen. Jeder Spieler besitzt zudem mit seiner Schiebekarte einmal im Spiel die Option, seinen Zug zu überspringen.
Alles in allem somit ein kleines, gemeines Kartenspiel, das durch seine Einfachheit brilliert und durchaus Potential besitzt, zu einem Klassiker zu reifen.
Auf seiner Internetseite www.michaelschacht.net bietet der Autor übrigens kostenlos neue Aktionskarten zum Download an.