
1999 veröffentlichte Reiner Knizia bei Kosmos das Zwei-Personen-Spiel LOST CITIES. Das Spiel erfeut sich bis heute größter Beliebtheit und gilt zu Recht als eines der besten Zwei-Personenspiele. In KELTIS hat sich Reiner Knizia dem erfolgreichen Grundprinzip aus LOST CITIES bedient und daraus ein Mehrpersonenspiel für bis zu vier Mitspielern gemacht. Worum geht’s?

Ablauf:
Ziel der Keltis-Spieler ist es, durch Ausspielen von Zahlenkarten die eigenen Figuren möglichst weit über fünf farblich unterschiedliche Pfade zu bewegen. Wer am Zug ist, darf immer nur genau eine Karte ausspielen und eine Karte vom Stapel nachziehen. Jeder Spieler bildet von jeder Kartenfarbe eine eigene Kartenauslage. Jeder Pfad ist genau einer Kartenfarbe zugeordnet, so dass pro gelegter Karte die Figur auf dem Pfad, der der Kartenfarbe entspricht, um ein Feld nach vorn bewegt wird. Je weiter man mit einer Figur kommt, desto mehr Punkte erhält man am Ende.
Zu beachten ist, dass die ausgelegten Werte der Kartenauslage entweder in auf- oder in absteigender Reihenfolge gelegt werden müssen. Lücken in der Kartenauslage können später nicht wieder gefüllt werden. Wer also zu große Sprünge beim Ausspielen der Karten innerhalb einer Farbe macht, dem geht mit seiner Figur auf dem Pfad unweigerlich die Luft aus.
Unter seinen fünf Spielfiguren besitzt jeder Spieler eine, die doppelt so hoch ist, wie die anderen. Die Punkte, die man mit dieser hohen Spielfigur erreicht, zählen am Ende doppelt. Die Spieler werden also bestrebt sein, bei dem Pfad, auf dem sie mit der Dopplerfigur unterwegs sind, sehr lange mit dem Anlegen zu warten, um dort möglichst viele und das heißt möglichst nahtlos aneinanderpassende Karten mit aufsteigenden Werten zu sammeln und schließlich nacheinander zu platzieren.
Auf gut der Hälfte aller Felder liegen übrigens Plättchen, die, wenn sie betreten werden, unterschiedliche Vorteile bringen. Manche verschaffen einem direkt Siegpunkte, andere erlauben es, eine beliebige seiner Figuren um ein Feld nach vorne zu rücken, und eine dritte Art, die „Wunschsteine“, müssen in so ausreichender Anzahl gesammelt werden, dass am Ende zumindest keine Punktabzüge fällig werden.
Sobald fünf Figuren in die Endzonen – die letzten drei Wegfelder – der insgesamt fünf Pfade vorgedrungen sind, endet das Spiel. Jedes Feld, auf dem die jeweiligen Figuren der Spieler stehen, gibt Siegpunkte. Die ersten drei Felder bringen jeweils negative Siegpunkte, die anderen positive. Je höher eine Figur auf dem Pfad gewandert ist, desto höher die Siegpunkte. Anschließend gibt es noch (positive wie negative) Siegpunkte für das Sammeln der Wunschsteine. Wer hiernach die meisten Siegpunkte besitzt, hat gewonnen.

Fazit:
KELTIS, ein flottes Kartenablegespiel für die ganze Familie. Einerseits lohnt es sich, lange Kartenreihen auf der Hand zu sammeln, andererseits darf man aber auch nicht zu spät mit dem Auslegen seiner Schätze beginnen, sonst ist das Spiel zu Ende, ehe man die Früchte seiner Sammelarbeit ernten kann.
KELTIS reicht aufgrund seiner Glückskomponente nicht an das Flair seines Vorgängers heran, für eine lockere Partie zwischendurch drängt es sich aber geradezu auf. KELTIS wurde 2008 von der Jury SPIEL DES JAHRES als bestes Spiel des Jahrgangs ausgezeichnet.