Erstmals in der quadratischen Schachtelgröße kommt das neue Taktikspiel des Ystari-Verlages daher. Die Spieler repräsentieren einflussreiche Kaufleute, die auf ihren Elefanten die Handelsstraßen Indiens abreiten, kostbare Seidenballen ein- und verkaufen und prächtige Paläste bauen. Am Ende gewinnt der natürlich der reichste Händler.
Je nach Spielerzahl besteht eine Partie aus drei bis fünf (Gewinn-)Sätzen, die wiederum drei bis fünf Spielrunden lang sind. Zu Beginn sammeln sich die Elefanten der Spieler auf einem großen Hügel, von dem aus mehrere Wege zu den einzelnen Handelsstationen sowie den Städten und Märkten führen. Ausgestattet mit zwei Rupien Startkapital machen sich die Kaufleute auf ihren Elefanten auf, ein möglichst großes Handelsimperium zu schaffen.
Jeder Satz beginnt mit dem Bestücken der drei Märkte. Hierzu zieht ein Spieler neun Seidenballen aus einem Säckchen und sortiert die gezogenen Ballen nach Farben. Sie Sorte mit den meisten Ballen kommt in den ersten Markt, die Sorte mit den zweitmeisten Ballen in den mittleren Markt und die restlichen Sorten in den dritten Markt auf dem Spielplan.
Die drei Märkte representieren Art und Anzahl der Seidenballen, die in diesem Satz von den
Kaufleuten gekauft werden können. Ist eine Sorte ausverkauft, werden die entsprechenden Handelsstationen für die restlichen Spielrunden dieses Satzes geschlossen.
Wer nun an der Reihe ist, hat immer drei Aktionsmöglichkeiten, die er in beliebiger Reihenfolge ausführen darf. Unter folgenden Aktionsmöglichkeiten kann er wählen:
- Auf bessere Zeiten warten
Hierbei tauscht er seine drei Aktionen gegen eine Rupie aus der Bank ein, freilich eine Maßnahme, die man nur in Notfällen anwenden sollte.
Für eine Aktion kann man seinen Elefanten einem Pfad von einen zum nächsten Feld entlang bewegen, für zwei Aktionen quält sich der geduldige Dickhäuter sogar den steilen Anstieg eines Hügels hinauf.
- Einen Seidenballen in einer Handelsstation kaufen
In einer der farblich entsprechenden Handelsstationen kann man hier einen bestimmten Seidenballen aus den Märkten kaufen, sofern dort noch ein Holzklötzchen dieser Art liegt. Die kosten hierfür richten sich nach der Art des Marktes, ein im ersten Markt befindlicher Seidenballen kostet eine Rupie sowie eine Aktion, der Einkauf eines Seidenballens des dritten Marktes kostet gleich zwei Rupien und zwei Aktionen. Die frisch erworbenen Seidenballen werden oben auf den Tragekorb des Elefanten platziert, der bis zu zwei Ballen gleichzeitig transportieren kann.
Wichtig ist, dass jeder Spieler pro Spielrunde nur maximal einen Seidenballen kaufen darf.
- Einen Seidenballen in einer Stadt verkaufen
Zieht man den Elefanten in eine der vier Städte, kann man hier seine mitgebrachten Seidenballen verkaufen, unter der Voraussetzung, dass in dieser Stadt auch eine Nachfrage an dieser Sorte besteht.
Die Nachfrage wird über drei Holzklötzchen angezeigt, die Art und Wert der nachgefragten Ballen bestimmen. Liegt ein Holzklötzchen bei Betreten der Stadt an oberster Position, so bringt mir der Verkauf dieses Ballen vier Rupien ein. Liegt das Holzklötzchen z.B. an dritter Position, ist die Nachfrage geringer, erhält man nur eine Rupie und einen Kundenmarker. Nach jedem Verkauf wandert das entsprechende Holzklötzchen auf die dritte Position der Nachfrageleiste.
Wichtig ist, dass man sich beim ersten Verkauf in einer Stadt sich das entsprechende Stadtplättchen nehmen darf. Da es in den Städten nicht genügend Marker für alle Spieler gibt, kommt es zumeist zu einem Wettrennen um diese für die Endwertung einträglichen Marker.
Auf allen Feldern, die keine Handlesstation und keine Stadt beherbergen, darf ein Spieler einen Palast bauen. Hierfür muss er einen Seidenballen abgeben. Eventuell ausliegende Palastchips gewähren Extra-Boni. Jedes mal, wenn ein anderer Elefant in Zukunft auf dieses Feld zieht, erhält der Besitzer des Palastes zudem aus der Bank eine Rupie Wegezoll.
Am Ende eines Satzes wechselt der Startspieler und die Märkte werden wieder neu bestückt. Am Ende des Spieles kommt es noch zu einer Schlusswertung: Für die Besitzer der meisten Paläste und Kunden (Summe) werden noch einmal Geldbeträge in Höhe von bis zu acht Rupien ausgeschüttet, darüber hinaus erhält ein Spieler für drei Stadtmarker vier Rupien, für alle vier Stadtmarker acht Rupien. Wer hiernach die meisten Rupien besitzt, hat gewonnen.
BOMBAY, ein flottes Taktikspiel, das durch einfache Spielmechanismen, schönes Matarial und einen schnellen Spieleinstieg überzeugt. Wer glaubt, anhand der einfachen Regeln ein allzu simples und einfaches Spiel vor sich zu haben, der sieht sich getäuscht. Zwar sind die einzelnen Entscheidungen, die man zu treffen hat, nur von begrenzter Anzahl - Elefant bewegen, einkaufen, verkaufen oder einen Palast bauen - doch in den wenigen pro Spielrunde verfügbaren Zügen zeigt sich der Meister erst darin, einen perfekten Ablauf der einzelnen Spielkomponenten zu generieren, um so immer das Optimum für sich herauszuholen.
Das Spiel eignet sich sowohl für Vielspieler, als auch für Familien, die Spaß an einer taktischen Rundreise durch Indien haben.