Majestätisch erheben sich die Luftschiffe in den Himmel. Ein erhabenes Gefühl beschleicht uns, der wir maßgeblich Anteil an der Entwicklung dieser fliegenden Wunderwerke hatten. Ingenieure mussten engagiert, eine Halle errichtet, Material eingekauft und Finanziers gefunden werden. Nun endlich ist es soweit und das Luftschiff bricht zu seiner Jungfernfahrt in Richtung Horizont auf.
In GIGANTEN DER LÜFTE bauen die Spieler ein Luftschiffunternehmen auf und versuchen mit der Konstruktion von Luftschiffen möglichst viele Siegpunkte zu erringen. Der Spielplan zeigt uns drei verschiedene Bereiche. Im oberen Teil finden wir die „Hindenburg“ mit ihren vier Bauabschnitten. Direkt darunter die Auslagefläche für die kleineren Luftschiffe, schließlich noch die Ablage für die insgesamt 48 Ausbaukarten, die dem Ausbau der jeweiligen Unternehmen dienen.
Die Ausbaukarten unterteilen sich dabei in sechs Abteilungen: Ingenieure, Kommandanten, Finanziers, Material, Hallen und Motoren, also alles, was man für Bau und Betrieb eines Luftschiffes benötigt. Zu Beginn des Spiels werden sechs Karten auf dem Spielplan offen ausgelegt. Jeder Spieler erhält zudem eine Ausbaukarte, sein eigenes Firmentableau sowie das Unternehmerkärtchen seines Landes.
Der Spielablauf von Giganten der Lüfte:
Die Besonderheit des Spiels ist, dass um alle Karten gewürfelt wird. Das Unternehmerkärtchen beschert jedem Spieler zu Beginn einen weißen Würfel, hinzu kommt ein weiterer weißer Würfel durch die Ausbaukarte.
Wer am Zug ist, deckt die oberste Karte vom verdeckten Stapel der Ausbaukarten auf und legt diese ihrer Farbe entsprechend in die Auslage des Spielplans. Jede Abteilung bietet Platz für bis zu drei Ausbaukarten, kommt eine vierte hinzu, wird die älteste aus der Reihe aus dem Spiel genommen. Anschließend kann ein Spieler versuchen, sich eine der ausliegenden Ausbaukarten zu erwürfeln.
Die Karte, die der Spieler erwerben will, gibt die Farbe und Anzahl der benötigten Würfel vor und zeigt welches Ergebnis damit erzielt werden muss. So ist etwa gefordert mit zwei weißen Würfeln auf die Summe von 5 zu kommen oder mit einem weißen, einem roten und einem schwarzen Würfel die Summe 15 zu erreichen. Wer mehr Würfel zur Verfügung hat als gefordert darf trotzdem mit allen würfeln und sucht sich dann die höchsten Zahlen heraus. Einzige Einschränkung ist, dass höchstens drei Würfel einer Farbe eingesetzt werden dürfen.
Die so erlangten Karten werden auf dem Firmentableau abgelegt, für jede Farbe findet sich hierfür ein freies Ablagefeld. Sollte man im Verlauf des Spiels eine zweite Karte einer Farbe bekommen, muss die alte Karte entfernt werden. Jede Spieler kann also von jeder Abteilung nur jeweils eine Karte gleichzeitig nutzen. Dies führt manchmal zu kleinen Dilemma-Situationen, wenn man eine Ausbaukarte eigentlich nicht abgeben möchte, weil sie z.B. Siegpunkte trägt, man andererseits aber dringend noch einen oder mehrere andersfarbige Würfel braucht, um die wirklich wertvollen Luftschiffe angehen zu können.
Wer zu niedrig würfelt, kann sein Würfelergebnis mit Hilfe eines Bonuschips oder Bonuspunkten aufbessern. Reicht das Ergebnis dann immer noch nicht, erhält er als kleines Trostpflaster einen Bonuschip, von denen ein Spieler auch drei einsetzen kann, um einen Doppelzug zu machen.
Alternativ zum Erwerb einer Ausbaukarte kann ein Spieler auch versuchen, ein Luftschiff zu bekommen oder einen Bauabschnitt der Hindenburg zu erfüllen. Die Luftschiffkarten sind die Hauptquelle der Siegpunkte in diesem Spiel. Auch sie müssen erwürfelt werden und verlangen zumeist verschiedene Würfelfarben bzw. hohe Würfelergebnisse. Zu Beginn werden die Spieler deshalb bestrebt sein, erst einmal viele Würfel und Würfelboni zu sammeln. Hier bieten sich unzählige Möglichkeiten, die eigene „Würfelstärke“ zu verbessern. Über dem Ausbau des eigenen Unternehmens sollten aber nicht die Siegpunkte vergessen werden, schon so mancher wurde vom plötzlichen Spielende überrascht, als die Mitspieler die ganzen kleineren Luftschiffe fertiggestellt haben und es daher gar nicht mehr zum Bau der punkteträchtigsten Luftschiffe kam, obwohl man dafür bestens gerüstet war. Das Spiel endet, wenn entweder die vier Abschnitte der Hindenburg oder eine bestimmte Anzahl kleinerer Luftschiffe gebaut wurden. Wer am Ende die meisten Siegpunkte gesammelt hat, gewinnt.
Fazit:
GIGANTEN DER LÜFTE, ein lockeres Würfelspiel mit genau der richtigen Mischung aus Würfelglück und taktisch-strategischen Elementen. In jeder Runde müssen sich die Spieler ihre Chancen neu ausrechnen: Kann ich mir mit meiner zur Verfügung stehenden Würfelkombination den lilafarbenen Finanzier angeln? Oder setze ich lieber auf die grüne Motorenkraft? Mit einem +1-Bonuschip stehen die Chancen dafür gar nicht so schlecht...
Zunächst spielt man vorrangig um Karten, die einem zusätzliche Würfel gewähren. Im weiteren Verlauf richtet sich der Blick mehr auf gute Kombinationen von Würfeln und darauf, dass man möglichst Würfel in allen drei Farben einsetzen kann Dafür gibt man in der Regel aber seine weißen Würfel ab, weshalb die kleineren Zeppeline zügig gebaut werden sollten, sonst hat man hierfür keine weißen Würfel mehr.