Das alte Ägypten – Kleopatra hat einen Preis für den Baumeister ausgesetzt, der ihr den schönsten Palast entwirft. Die Bauarbeiten sind im vollen Gange, da munkelt man von geheimen, nächtlichen Treffen und verbotenen Ritualen um den Krokodil-Gott Sobek. Deren Anhänger seien in der Lage, rasch große Mengen der dringend benötigten Ressourcen herbeizuschaffen. Doch wer sich mit den Mächten der Unterwelt einlässt riskiert, im Magen von Kleopatras Lieblingstier zu landen. Letztlich geht es nur um eines: Werden Sie der bedeutendste Baumeister des Königreichs und gewinnen Sie den Preis, den die Königin ausgesetzt hat.
Nachdem das Spielmaterial der Schachtel entnommen wurde und nun den kompletten Tisch bedeckt, machen wir uns an die Spielvorbereitung. Die Schachtel wird in die Mitte gelegt, sie stellt den Rohbau für Kleopatras Palast dar. Die Tafel mit dem Garten des Palastes wird oben auf die Schachtel gelegt, die Tafel mit dem Platz der Sphinx sowie den Altar des Hohepriesters legen wir davor ab. Die einzelnen Bauelemente – 9 Säulenwände, 6 Sphinxe, 2 Türrahmen, 2 Obelisken, der Thron, sein Sockel und die 12 Mosaike der Götter werden in den Steinbruch gelegt und an der Seite bereitgelegt. Jeder Spieler erhält eine Übersichtskarte, eine Korruptionspyramide und zwei Anubis-Statuen derselben Farbe. Außerdem bekommt jeder drei Händler vom Nil, fünf Talente (Gold) Startkapital sowie drei Ressourcenkarten. Die restlichen Karten werden so ineinander gemischt, dass ein Stapel entsteht, der sowohl offene als auch verdeckte Karten enthält. Die obersten drei Karten werden auf den Tisch gelegt und bilden den sogenannten Markt. Wenn dann noch die Kleopatra-Figur am Rande des Platzes der Sphinx sowie die 5 Würfel des Hohepriesters bereitgelegt wurden, kann es losgehen.
Ablauf:
Wer an der Reihe ist, hat die Wahl zwischen zwei Aktionsmöglichkeiten. Er kann den Markt besuchen und alle Karten einer Reihe auf die Hand nehmen. Anschließend muss er jeder Reihe wieder eine Karte vom Talon zuordnen. Wer mehr als 10 Karten auf der Hand hält, erhält ein Korruptionsamulett und reduziert seine Handkarten auf 10 - oder er behält seine Karten auf der Hand und erhält für jede Karte über 10 ein Korruptionsamulett. Wer am Ende die meisten Korruptionsamulette besitzt, wird an Kleopatras Krokodil verfüttert und scheidet aus dem Spiel aus.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, den Steinbruch aufzusuchen. Hier kann man die einzelnen Elemente des Palastes bauen, wenn man die notwendigen Ressourcenkarten abgibt. Auch hier kann man wieder Korruptionsamulette kassieren, wenn man die lukrativen Korruptions-Ressourcenkarten einsetzt oder sich der Hilfe korrupter Personen bedient. Auch die Händler vom Nil dienen hierbei als Joker für fehlende Ressourcen. Jedes verbautes Element bringt eine bestimmte Anzahl Talente, schafft man es in einer Runde mehrere Teile zu bauen, kassiert man einen Bonus.
Anschließend wirft der Spieler die 5 Würfel des Hohepriesters. Alle Würfel, die das Symbol des Hohepriesters zeigen, werden auf den Altar gelegt. Immer wenn der fünfte Würfel auf den Altar gelegt wird, werden dem Hohepriester Opfer dargebracht. Alle Spieler opfern verdeckt eine gewisse Anzahl an Talenten, der mit dem höchsten Betrag darf 3 Korruptionsamulette zurückgeben, die anderen Spieler kassieren dagegen weitere Amulette.
Immer wenn eine ganze Kategorie an Bauelementen (z.B. alle Sphinxe) verbaut wurden, wird die Figur der Kleopatra auf dem Platz ein Feld weiter Richtung Palasttor gezogen. Erreicht sie das Tor, endet das Spiel. Der Spieler mit den meisten Talenten gewinnt.
Fazit:
Das Spiel selbst ist in seinem Ablauf recht einfach, bietet jedoch zahlreiche taktische Entscheidungsmöglichkeiten. So wird man während des Spiels immer vor die Entscheidung gestellt, neue Karten vom Markt zu nehmen oder doch zu bauen. Denn wer zu lange wartet, dem schnappt die Konkurrenz die wichtigen Teile vor der Nase weg. Anderseits bekommt man für den Bau mehrerer Gebäudeteile in einer Runde Zusatzpunkte. Dies schafft man jedoch nur dann, wenn man lange wartet und Ressourcen auf der Hand anspart.
Wichtig sind auch die Anubis-Statuen, mit deren Hilfe man sich im Garten des Palastes durch die Mosaikplättchen ein Heiligtum errichten kann. Durch die Heiligtümer darf man nämlich am Ende des Spiels noch einmal Korruptionsamulette abgeben. „Das Spiel zwingt die Spieler, kontinuierlich zwischen Risiken und Vorteilen abzuwägen – der Grad an Korruption also, der einen im Spiel voranbringt, ohne dass man am Ende des Spiels aus dem Spiel ist“, erläutert Mitautor Bruno Cathala. „Es ist das klassische „Seinem-Glück-auf-die-Sprünge-helfen-wollen”-Dilemma, das konstant die Spannung steigert, bis das Spiel seinen Höhepunkt erreicht hat.“